Die Digitalisierung hat viele Bereiche des Arbeitslebens verändert – in der Bauwirtschaft zeigt sich das besonders deutlich. Früher wurden Arbeitszeiten von Hand notiert oder auf Stundenzetteln dokumentiert. Heute reicht ein kurzer Scan an einem Terminal, ein Klick in der App oder die automatische GPS-Erfassung. Die Vorteile liegen auf der Hand. Es gibt weniger Fehler, mehr Übersicht und eine bessere Steuerung.
Für Unternehmen aus dem Baugewerbe ist die elektronische Zeiterfassung kein Luxus, sondern ein handfestes Werkzeug, um Projekte wirtschaftlich und gesetzeskonform zu steuern. Sie spart Zeit bei der Lohnabrechnung, schafft Transparenz und reduziert Diskussionen über gearbeitete Stunden auf ein Minimum.
Was bedeutet elektronische Zeiterfassung konkret?
Bei der elektronischen Zeiterfassung werden Beginn, Ende und Dauer von Arbeitszeiten digital erfasst – entweder über ein stationäres Terminal, eine mobile App oder über ein digitales Dashboard. Je nach Anbieter und System lassen sich zusätzlich Pausen, Projektzeiten oder auch bestimmte Tätigkeiten dokumentieren.
Im Unterschied zur klassischen Stempeluhr oder Papiererfassung ist die digitale Lösung manipulationssicher, nachvollziehbar und oft sogar in Echtzeit auswertbar. Für Bauunternehmen bedeutet das konkret: Sie können auf der Baustelle erfassen, welche Mitarbeiter wie lange wo im Einsatz waren – und diese Informationen direkt für die Lohnabrechnung oder Nachkalkulation nutzen.

Das ist die Rechtslage
Elektronische Zeiterfassung ist nicht nur praktisch, sondern zunehmend auch gesetzlich vorgeschrieben. Spätestens seit dem Urteil des Bundesarbeitsgerichts vom 13. September 2022 ist klar: Arbeitgeber sind verpflichtet, ein objektives, verlässliches und zugängliches System zur Arbeitszeiterfassung bereitzustellen.
Dabei geht es nicht nur um Überstunden oder Mindestlohnregelungen, auch das Arbeitszeitgesetz spielt eine Rolle. Es schreibt unter anderem vor, dass Pausen korrekt dokumentiert und tägliche Höchstarbeitszeiten eingehalten werden müssen. Verstöße können zu empfindlichen Strafen führen.
Wer auf der Baustelle also immer noch mit handschriftlichen Notizen oder unvollständigen Excel-Listen arbeitet, setzt sich rechtlich einem Risiko aus. Ein digitales System schafft hier Sicherheit – sowohl für den Arbeitgeber als auch für die Mitarbeiter.
Besonderheiten im Baugewerbe: Was zu beachten ist
Baustellen sind keine Büros. Und genau deshalb muss die elektronische Zeiterfassung für das Baugewerbe besonderen Anforderungen genügen:
Flexible Erfassung:
Die Arbeitszeit beginnt nicht immer an einem festen Ort. Mobile Zeiterfassungslösungen sind daher essenziell – idealerweise offline-fähig und per App nutzbar.
Witterung und Schmutz:
Stationäre Terminals auf der Baustelle müssen robust und wasserfest sein. Touchscreens mit Handschuhbedienung sind ein Vorteil.
Mehrsprachigkeit:
Auf vielen Baustellen arbeiten internationale Teams. Die Benutzeroberfläche der Terminals oder Apps sollte daher mehrsprachig einstellbar sein.
GPS-Ortung und Projektzuordnung:
Viele Systeme bieten heute die Möglichkeit, Arbeitszeiten direkt einem bestimmten Bauvorhaben zuzuordnen. So wird aus der Zeiterfassung gleichzeitig eine aussagekräftige Projektzeiterfassung.
Auch gesetzliche Vorgaben wie das Mindestlohngesetz (§ 17 MiLoG) oder die Regelungen zur Arbeitnehmerüberlassung (AÜG) spielen im Baugewerbe eine große Rolle. Sie verlangen eine präzise Dokumentation der Arbeitszeit – vor allem bei Subunternehmern oder Fremdfirmen. Hier kann die elektronische Zeiterfassung nicht nur Entlastung bringen, sondern auch das eigene Unternehmen schützen.
Vorteile: Was Unternehmen konkret von elektronischer Zeiterfassung haben
Elektronische Zeiterfassungssysteme bringen nicht nur Ordnung ins Stundenchaos, sie bieten auch konkrete, wirtschaftlich messbare Vorteile:
- Effizienz in der Verwaltung: Die manuelle Erfassung, Kontrolle und Übertragung von Arbeitszeiten kostet Zeit und Geld. Digitale Systeme reduzieren den Aufwand drastisch.
- Schnellere Abrechnung: Arbeitszeiten stehen tagesaktuell zur Verfügung und können direkt für die Lohnabrechnung verwendet werden.
- Transparenz für alle Beteiligten: Mitarbeiter wissen, was dokumentiert wurde. Arbeitgeber haben stets einen Überblick über Personaleinsätze, Fehlzeiten oder Überstunden.
- Nachvollziehbarkeit im Streitfall: Ob bei Kontrollen durch den Zoll, bei Nachprüfungen des Mindestlohns oder im Fall einer Auseinandersetzung mit Mitarbeitenden – dokumentierte Daten schaffen Sicherheit.
- Bessere Projektkalkulation: Wenn bekannt ist, wie viel Zeit in welches Projekt geflossen ist, lassen sich künftige Planungen realistischer und wirtschaftlicher gestalten.
Nicht zuletzt ist elektronische Zeiterfassung ein Zeichen moderner Unternehmenskultur, denn sie zeigt Mitarbeitenden, dass ihre Arbeitszeit ernst genommen und korrekt dokumentiert wird.
Warum eine branchenspezifische Lösung entscheidend ist
Viele Anbieter von Zeiterfassungssystemen versprechen Lösungen für „alle Branchen“. Doch gerade im Baugewerbe führen Standardlösungen oft zu Problemen. Komplexe Baustellenlogistik, wechselnde Einsatzorte, fehlende Netzabdeckung oder sprachliche Barrieren stellen Anforderungen, die eigentlich nur spezialisierte Anbieter erfüllen können.
Timesec hat sich genau auf diese Anforderungen fokussiert:
- Mobile Zeiterfassung über eine App, die offline funktioniert
- Stationäre Terminals, die auch auf ungeschützten Baustellen zuverlässig arbeiten
- Datensicherheit, die DSGVO- und MiLoG-konform umgesetzt wird
- Einfache Bedienung, auch für weniger technikaffine Mitarbeitende
- Zuverlässige Verknüpfung mit Lohn- und Projektabrechnung
Worauf Sie achten sollten
Elektronische Zeiterfassung bedeutet immer auch den Umgang mit personenbezogenen Daten. Deshalb muss jedes System hohen datenschutzrechtlichen Anforderungen genügen – insbesondere im sensiblen Bereich der Arbeitszeit.
Das beginnt bei der Datenspeicherung und endet bei der Einsichtnahme. Mitarbeitende müssen zu jeder Zeit wissen, welche Daten über sie erfasst werden, wo sie gespeichert werden und wer darauf zugreifen kann. Besonders wichtig ist es, diese Punkte transparent zu kommunizieren und technisch sauber umzusetzen.
Ein guter Anbieter sorgt dafür, dass die Erfassung, Speicherung und Nutzung der Daten datenschutzkonform erfolgt – und sich flexibel an individuelle Betriebsvereinbarungen oder rechtliche Anforderungen anpassen lässt.
Fazit
Digitale Zeiterfassung ist mehr als nur ein „Nice-to-have“. Sie ist inzwischen Pflicht, wirtschaftlich sinnvoll und organisatorisch ein echter Gewinn – vor allem in der Baubranche.
Ein professionelles System muss dabei mehr leisten als nur Zeitstempel zu setzen. Es muss auf die Realität der Baustellenwelt zugeschnitten sein, robust und zuverlässig laufen, alle rechtlichen Anforderungen erfüllen und sich nahtlos in bestehende Prozesse integrieren lassen.
Wenn Sie genau das suchen, sollten Sie bei Ihrer Entscheidung nicht nur auf den Preis, sondern vor allem auf Praxistauglichkeit, Datenschutz und Zukunftsfähigkeit achten. Denn ein gutes Zeiterfassungssystem ist nicht einfach ein digitales Tool – es ist ein täglicher Begleiter und ein wichtiges Instrument für unternehmerischen Erfolg. Gerne beraten wir Sie zu den Optionen mit Timesec.